Synästhesie

Synästhesie
Syn|äs|the|sie 〈f. 19Verknüpfung verschiedener Empfindungen, Miterregung eines Sinnesorgans, wenn ein anderes gereizt wird, z. B. Farben beim Hören, Klänge beim Sehen [zu grch. synaisthanesthai „zugleich wahrnehmen“]
Die Buchstabenfolge syn|a... bzw. syn|ä... kann in Fremdwörtern auch sy|na... bzw. sy|nä... getrennt werden.

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Sy|n|äs|the|sie, die; -, -n [griech. synai̓sthēsis = Mitempfindung]:
a) (Med.) Reizempfindung eines Sinnesorgans bei Reizung eines andern (wie etwa das Auftreten von Farbempfindungen beim Hören bestimmter Töne);
b) (Literaturwiss.) (bes. in der Dichtung der Romantik u. des Symbolismus) sprachlich ausgedrückte Verschmelzung mehrerer Sinneseindrücke (z. B. schreiendes Rot).

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Synästhesie
 
[griechisch synaísthēsis »Mitempfindung«],
 
 1) Literatur: mit der psychischen Fähigkeit der Reizverschmelzung arbeitendes Mittel zur metaphor. Beschreibung (z. B. »duftige Farben«, »farbige Klänge«, »der Töne Licht«, C. Brentano); als Stilmittel seit der Antike belegt.
 
 2) Psychologie: die (Mit-)Erregung eines Sinnesorgans durch einen nichtspezifischen Reiz, die zu gleichzeitigem Erleben verschiedener Sinneseindrücke bei Reizung von nur einem Sinnesorgan führt; häufigste Erscheinungen sind die optischen Synästhesien (»Synopsien« oder Photismen), bei denen v. a. durch akustische Eindrücke (Töne, Worte) optische Erscheinungen (auch farbig: Farbenhören) mit erregt werden; umgekehrt können auch optische Wahrnehmungen sekundäre Gehörserlebnisse (»Phonismen«), akustische Eindrücke Gefühlserlebnisse u. a. hervorrufen.
 

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Syn|äs|the|sie, die; -, -n [griech. synaísthēsis = Mitempfindung]: a) (Med.) Reizempfindung eines Sinnesorgans bei Reizung eines andern (wie etwa das Auftreten von Farbempfindungen beim Hören bestimmter Töne); b) (Literaturw.) (bes. in der Dichtung der Romantik u. des Symbolismus) sprachlich ausgedrückte Verschmelzung mehrerer Sinneseindrücke (z. B. schreiendes Rot).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Synästhesīe — (griech.), die durch Erregung eines Sinnesorgans hervorgerufene sekundäre Empfindung in einem andern Sinnesorgan. Beobachtet wurden: Sehen von Tönen: primäre Beteiligung des Gehörs , sekundäre des Gesichtssinnes; Hören von Farben: primäre… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Synästhesie — Synästhesīe (grch.), die Mitempfindung eines nicht gereizten Sinnes bei Reizung eines andern, so das Wahrnehmen von Farben beim Hören von Vokalen, das sog. Farbenhören (Synopsie). – Vgl. Bleuler und Lehmann, »Zwangsmäßige Lichtempfindungen durch… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Synästhesie — Sf Vermischung von Sinneseindrücken per. Wortschatz fach. (20. Jh.) Neoklassische Bildung. Entlehnt aus gr. synaísthēsis Mitempfinden, gleichzeitige Wahrnehmung , zu gr. synaisthánesthai zugleich wahrnehmen, mit jmd. fühlen , zu gr. aisthánesthai …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Synästhesie — Das farbige Alphabet einer Synästhetin. Zu jedem Buchstaben gehört neben der Farbe auch noch eine bestimmte Position im Raum Die Synästhesie (von altgriech. συναισϑάνομαι synaisthanomai „mitempfinden“ oder „zugleich wahrnehmen“) bezeichnet… …   Deutsch Wikipedia

  • Synästhesie — Syn|äs|the|sie auch: Sy|näs|the|sie 〈f.; Gen.: , Pl.: n; Med.〉 Verknüpfung verschiedener Empfindungen, Erregung eines Sinnesorgans, die sich einem anderen Sinnesorgan mitteilt [Etym.: zu grch. synaisthanesthai »zugleich wahrnehmen«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Synästhesie — Syn|äs|thesi̲e̲ [aus gr. συναισϑησις = Mitempfindung] w; , ...i̱en: [Mit]erregung eines Sinnesorgans durch einen nichtspezifischen Reiz, z. B. subjektives Wahrnehmen optischer Erscheinungen (Farben) bei akustischer und mechanischer Reizeinwirkung …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Synästhesie — Sy|näs|the|sie* die; , ...ien <aus gr. synaísthēsis »Mitempfindung« zu synaisthánesthai »(mit)empfinden«>: 1. Miterregung eines Sinnesorgans bei Reizung eines anderen (z. B. Farbwahrnehmung bei akustischem Reiz; Med.). 2. durch sprachlichen …   Das große Fremdwörterbuch

  • Synästhesie — Sy|n|äs|the|sie, die; , ...ien <griechisch> (Medizin Miterregung eines Sinnesorgans bei Reizung eines andern; Rhetorik sprachlich ausgedrückte Verschmelzung mehrerer Sinneseindrücke, z. B. »schreiendes Rot«) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Synaesthesie — Die Synästhesie (von altgriech. συναισϑάνομαι „mitempfinden“ oder „zugleich wahrnehmen“) bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier physisch getrennter Domänen der Wahrnehmung, etwa Farbe und Temperatur („warmes Grün“), im engeren Sinne die… …   Deutsch Wikipedia

  • Synästhetik — Die Synästhesie (von altgriech. συναισϑάνομαι „mitempfinden“ oder „zugleich wahrnehmen“) bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier physisch getrennter Domänen der Wahrnehmung, etwa Farbe und Temperatur („warmes Grün“), im engeren Sinne die… …   Deutsch Wikipedia

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